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биография |
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MUSSTE
MAN
wirklich Meduse umbringen, damit das geflugelte Pferd sich
freudig strampelnden Hufs in den poetischen Himmel schwange?
Hat nicht eine der Schlangen deines hinabspringenden Kopfs
den Schimmel gebissen, als er aus deinem Blut herauskochte,
Meduse Hormona? |
Wozu uberhaupt
fliegt das Pferd? Um Wirkliches ertraglich zu machen?
Mitnichten. Das Pferd hat Freude daran. Was ist denn mit der
Geschichte seiner Geburt? "Schreibe mir", sagte die Muse,
kusste mich fluchtig und ging, "schreibe mir." |
VOLLMOND.
Lichtkastenfenster. Das Wollen-Nimmersatt. Die
Zartlichkeitsgespenster, funf Zeilen deiner Hand.
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EINE
FALTE
sah sie
in ihrem Gesicht, eine Falte. O Schreck! Schon in diesen
Jahren, so jung, schon in diesen. |
Hat nicht
einer der Russen gesagt, Tschechow vielleicht, einer, den
alle zitieren und den niemand liest, |
dass der reife
Mensch selbst dafur verantwortlich sei, selbst
verantwortlich fur sein Charakter, fur seine Kleider, fur
sein Gesicht, sein Gesicht. |
Da wusste sie
etwas zu tun, damit die anderen Falten, andere Falten … sie
hatte zu tun fur die Schonheit, ja fur die Schonheit, sie
hatte zu tun. |
Sie blieben
aus, sie sind nicht gekommen, die anderen Falten, die Falten,
und sie bleib einfaltig, sie blieb einfaltig bis in den Tod.
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Nur die
Schonheit, die Schonheit, das schone Gesicht mit der einzig
unsterblichen Falte, mit der einzigen Furche das Feld.
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Der unsterbliche Tschechow,
der tote, der arme, der alte wird sagen: Die Klarheit ist
auch – wahrscheinlich – was wert. |
Naturlich:
Wenn B aus A folgt und B angenehm ist, dann ist A richtig.
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Verstandlich:
Wenn B aus A folgt und B nutzlich ist, dann ist A richtig.
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Richtig: Wenn
B aus A folgt und B richtig ist, dann ist auch A richtig.
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Interessant:
Wenn einer der vorigen Satze wahr ist, dann sind die anderen
falsch. Wenn keiner, |
SPAZIERGANG
IN GRAFENECK
AN EINEM OSTERMONTAG
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Ein
Einfaltiger aus dem Heim |
schnappte das Wort 'Rauch'
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und
setzte sich vor Freude in die Hocke. |
– er
fletschte lachelnd die Zahne – |
mit
beiden Handen vom Friedhofweg |
und lie. ihn
zwischen den Fingern |
Er
betrachtete den Kieselstrahl |
Dann legte er sich seitlings
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aus einer
Hand ins Gesicht rieseln, |
dann auf dem
Rucken liegend, |
Er beobachtete konzentriert
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"Rauch zu
Boden, Rauch zu Boden." |
Je langer
ich mich in ihn hineinsah, |
desto
deutlicher sah ich in ihm |
und dann
auch dich und vielleicht |
DICHTER
SIND keine Menschen.
Sie sind federlose Vogel. Sie zwitschern nur und am
Bruttosozialprodukt nehmen sie nicht Teil. |
Und selbst als Vogel sind
sie nicht gut. Sie fliegen nicht und legen partout keine
Eier. |
Kurzum Parasiten, Mit ihrem
Gezwitscher verstarken sie Larmbelastigung in der Welt.
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Man braucht
sich nicht zu wundern, dass Dichter bedrohte Art sind. Man
muss sie ja schutzen, am besten im Zoo, im Gefangnis und im
KZ. |
BIST
DU nicht derjenige,
der die Menschheit glucklich machen mochte? Dass die Leute
es endlich lernen, das wunderbare Gefuhl anstelle von Arger
und Hunger, das Erhabene, das wirklich Gro.e, was einzeln
aufgelistet Liebe, Freude, Freiheit, Gerechtigkeit und
vieles mehr bedeutet? |
Bist du nicht derjenige, der
alles das den Menschen beibringen will, dass ihr Gluck
vollkommen sein moge, dass sie, wenn sie zuruckblicken und
sich an ihre Vergangenheit erinnern, sei es nur fur einen
Augenblick, an dich mit Dankbarkeit denken? Bist du es?
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Dann sein
verflucht, und dein Flusse sollen vertrocknen! Mogest du
niemals Kinder haben, dass deine Torheit in deinem Samen
verfaule! |
GLEICHHEIT
– nein.
Bruderlichkeit – nein. Freiheit – es kommt drauf an, wofur.
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Gleichberechtigung – ja.
Gleichheit – nein. Bruderlichkeit, Sippschaft, sozialer
Zwang: einer wie alle – nein. Wurde des Einzelnen – ja.
Wurde und Unantastbarkeit! |
Gleichheit ist Tod: es kann
sich nichts mehr bewegen, kann nichts passieren. Wenn zwei
Gleiche die Platze tauschen, ist nichts passiert, nichts.
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Freiheit zum Leben – ja.
Freiheit, dieses zu sagen – ja. Bruderlichkeit – nein.
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Bruder
toten einander, Bruder toten. |
Kind. Kinder. Kinderspiel.
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Baseball Baseballspiel
Baseballschlager |
Amadeu Amadeu Antonio Amadeu
Antonio Kiowa |
Vier Vier Apostel Vier
Apostel des Deutschtums |
Wer Wer hat gewonnen Wer hat
gewonnen den Tod |
Brand Brand
hat gewonnen Brand Brandenburg Deutschland |
Anmerkung:
Amadeu Antonio
Kiowa lebte als angolanischer Vertragsarbeiter in Eberswalde
in Brandenburg. In der Nacht vom 24. auf den 25. November
1990 zog eine Gruppe von etwa 50 rechtsextremen Jugendlichen
mit Baseballschlagern durch die Stadt, um Jagd auf Schwarze
zu machen. In einer Gaststatte trafen sie auf drei Afrikaner,
die sie verprugelten. Wahrend zwei Mosambikaner teils schwer
verletzt fluchten konnten, erwachte der 28-jahrige Amadeu
Antonio Kiowa nicht mehr aus dem Koma. Er starb zwei Wochen
spater. Welche vier Jugendlichen die todlichen Schlage
ausfuhrten, war nicht nachzuweisen. |
Ich habe einen behinderten
Menschen gesehen. Er lag erdwarts mit dem Gesicht auf seinem
vom Steuerknuppel gelenkten Brettergefahrt. |
Nur uber den Mund verfugte
der Mensch. Mit dem Mund steuerte er am Knuppelknauf das
Brett. Er bat, dass jemand ihm Geld aus der Tasche nehme und
Wurzbrotchen kaufe. |
Er a. das Brotchen vom Brett
nur mit dem Mund wie ein geiles Tier. Es schmeckte ihm wohl
und er schmatzte vor Freude am Leben, das er nur mit dem
Munde geschmeckt, die Wurze genie.t und den Tod seines
Korpers nur mit dem Mund uberwindet. |
Der
Dichter ist dieser Mensch. Gott segne ihn fur den Willen zu
leben und fur die Wurde, die er mich heute gelehrt.
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Шапиро
Борис (Барух) Израилевич родился 21 апреля 1944 года в Москве.
Окончил физический факультет МГУ (1968). Женившись на немке, эмигрировал
(декабрь 1975) в ФРГ, где защитил докторскую диссертацию по физике в
Тюбингенском университете (1979). В 1981–1987 годах работал в
Регенсбургском университете, занимаясь исследованиями в области
теоретической физики и математической динамики языка, затем был
начальником теоретического отдела в Институте медицинских и
естественно-научных исследований в Ройтлингене, директором
координационного штаба по научной и технологической кооперации Германии
со странами СНГ.
В 1964–1965 годах создал на физфаке МГУ поэтический
семинар «Кленовый лист», участники которого выпускали настенные отчеты в
стихах, устраивали чтения, дважды (1964 и 1965) организовали поэтические
фестивали, пытались создать поэтический театр. В Регенсбурге стал
организатором «Регенсбургских поэтических чтений» (1982–1986) – прошло
29 поэтических представлений с немецкоязычными лириками, переводчиками и
литературоведами из Германии, Франции, Австрии и Швейцарии. В 1990 году
создал немецкое общество WTK (Wissenschaft-Technologie-Kultur e. V.),
которое поддерживает литераторов, художников, устраивает чтения,
выставки, публикует поэтические сборники, проводит семинары и
конференции, организует научную деятельность (прежде всего для изучения
ментальности), деньги на это общество пытается зарабатывать с помощью
трансфера технологий из науки в промышленность. Первая книга стихов
Шапиро вышла на немецком языке: Metamorphosenkorn (Tubingen, 1981). Его
русские стихи опубликованы в сборниках: Соло на флейте (Мюнхен, 1984);
то же (СПб.: Петрополь, 1991); Две луны (М.: Ной, 1995), Предрассудок
(СПб: Алетейя, 2008); Тринадцать: Поэмы и эссе о поэзии (СПб: Алетейя,
2008), включены в антологию «Освобожденный Улисс».(М.:
НЛО, 2004). По оценке Данилы Давыдова, «Борис Шапиро работает на
столкновении двух вроде бы сильно расходящихся традиций: лирической
пронзительной простоты „парижской ноты“ и лианозовского конкретизма»
(«Книжное обозрение», 2008, № 12). Шапиро – член Европейского
Физического общества (European Physical Society, EPS), Немецкого
Физического общества (Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V., DPG),
Немецкого общества языковедения (Deutsche Gesellschaft fur
Sprachwissenschaften e. V., DGfS); Международного ПЕН-клуба, Союза
литераторов России (1991). Он отмечен немецкими литературными премиями –
фонда искусств Плаас (1984), Международного ПЕН-клуба (1998), Гильдии
искусств Германии (1999), фонда К. Аденауэра (2000).
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