Борис Шапиро

Становление художника

Почему мне не нравится памятник жертвам холокоста в Берлине?

Europa und Russland.  Kann man ihre Gesellschaftssysteme vergleichen?

Der weg hinaus

Корабль и ковчег

Строчка из песни

Die Stimmen

Autobiographische skizze

Ein tropfen wort

Anhang

Mit dem mund

Если рано скажешь

Wer lebt verkehrt

Glaubensbedarf moderner Juden

Metarepresentations and Paradigms, Ur-version

WTK - Wissenschaft - Technologie - Kultur e. V. WTK

Experience in Technology Transfer from the CIS Countries to Germany

   
 

биография

 

Wer lebt verkehrt

 

Gedichte und Ornamente

Grafik und Gestaltung von

Vladislav Zaitsev

Berlin 2009

 

Dein Ale, Nofretete, ist suffig, es ist wie der Name des Engels im Sattel des buckligen Ararat. Die Arche war eine erste und riesige Lade, die sich mit lebendigen Tafeln am Berge befand.

Dein Ale, Nofretete, schaumt wie ein Tohuwabohu, wie das weibliche Chaos, das in der Wuste gebiert. Die schweren beschlagenen Tore offnete Noah und fuhrte ins Freie sein herausgeatmetes Lied,

dein Ale, Nofretete. Es kommt in sich paarenden Versen, dein trunkenes, helles, dein wurziges wie die Luft. In Noahs Kehle wird von den Tafeln gelesen die Zukunft, die sich entbindet und ruft.

 

Er ist weiblich, der Spinnrocken, sie ist mannlich, diese Spindel. In der Mitte sitzt die Parze, spinnt den Faden, summt ein Lied.

Die alte Parze zieht und zwirbelt mit ihren unsichtbaren Fingern, die Hede geht ihr nimmer aus, Daunen von dem Vogel Roch.

Da wird zartes Garn gesponnen, das Kind Ich-liebe-dich gewonnen, langsam kommt der festgezwirnte Schicksalsfaden Wort fur Wort.

Es ist die Syntax, die die Spindel in die rechte Richtung drehet, mit dem Faden in den Adern, rechtsgedrehte DNA, eine sehr lange Zeile, jede Silbe drei Buchstaben.

Spindelspitze, eine Feder, sticht mein Leben, sticht dein Leben, schreibt den Brief der lieben Parze, die guckt immer nur zur Seite, ist vielleicht Analphabet.

Von der Kunkel aus dem Dunkeln zieht die Parze etwas Funken, einen hell geschmuckten Traum in den regen Erbgutsraum, Flaumhede von dem Roch auf den aufgedrehten Hoch­

Tanz des Kreisels mit der Kunkel, Tanz der Helle mit dem Dunkel.

Tanzt der Stern und das Atom, tanzt das Ufer mit dem Strom, tanzen Lause und die Wanzen, tanzen Tiere und die Pflanzen, tanzt die Parze mit dem Tanz, tanzt Mariechen mit dem Hans.

 

1. Mai 1988

 

Du hast mir zum Essen gegeben, ich esse den Staub.

Ich esse den Staub des tausendjahrigen Wegs.

Der Staub der Jahre ist bitter, die Tranen sind atzend.

Du hast mir zum Trinken gegeben, ich trinke.

Du hast mir zum Trinken gegeben, ich trinke die Tranen.

Ich trinke die Tranen, gesalzen mit eigenem Blut.

Ernte heute in Freude, was Du in Tranen gesat.

Du hast mir zum Denken gegeben, ich denke.

Du hast mir zum Denken gegeben, ich hege die Hoffnung.

Ich hege die Hoffnung, fur Dich wie ein Strauch zu brennen.

Der Anfang bist Du und das Ende, ich danke, ich singe, — ich bin.

Du hast mir die Sprache gegeben, ich singe die Worte.

Ich singe die Worte, auf da. mir die Kehle vergluht.

Du bist das Leben, Dein sind das Lied und der Tod.

 

Wenn wir in des anderen Stimme Leben, dann lebt auch jemand in unserer. Und in wessen Stimme leben wir alle?

 

„ein Dennoch-Gedicht... ein Dennoch-Mensch...“

Hilde Domin

 

Das Auflosungsvermogen eines Hororgans, namlich des Munds,

was der Augapfel tanzt in der Augenhohle trotz des freundlichen

Zurufs „zum Wohle“, ist moglicherweise die Kunst.

 

Die Kunst des Mi.lingens und Dennoch,

wie man die Spur liest des sich durch die Feuergehenna tastenden Blicks, oh,

Henoch!

 

Lesekunst ist Inzest, Asche und Blut vermischen sich in der Schlafe. Wenn die Seele den Kafig verla.t, verbrennt ein anderes Hor-und

Atemorgan, das leichte Gepack Himmelbrand, Schwarz und Rot des Marienkafers.

9. -10. 05.1993

 

einunddrei.igster Dezember. Neues Leben geht zu Ende, Kanozoikum liegt brach.

Zwanzighundert. Neue Ara. Erster Januar. Am Morgen kommt das neue Zeitbewu.tsein, Technozoikum fangt an.

4.2.1995

Jan. 1996

nur das Uberleben, der Glaube, das Irren, Atemnot, das Lernen, die Geduld und – Gott.

3.5.96

Vom Wort was fur ein Rucksto. prellt die Zunge.

Ins Dach der Kehle der Schlag, hinter die Kiefer, wo Knockout lebt.

Doch nicht zu sprechen, ist Tod.

Der Turm, der senkrechte Flug. Einsamkeit in ihm ist Ambo., Hammer Stille.

17.12.96

Sich dem flie.enden Element widmen: Paul verstand Wasser, Salomo Zeit. Wellen tragen weit, noch weiter Rhythmen.

Sich dem formbaren Element widmen: Paul verstand Wasser, Salomo Lied. Paul Atheist, Salomo a Jid, beide lebten und liebten.

Sich dem fluchtigen Element widmen, wie das Leben sprie.t, ein Tausendsassa: Paul verstand Wasser, Salomo Lippen.

Sich dem leuchtenden Element widmen, um gerecht zu werden und weise: Paul verstand Wasser, Salomo Agypten.

Sich dem loschenden Element widmen: Paul verstand Wasser und ging zur Brucke. Sich fugte Salomo wider Willen.

12.02.1998

zuerst hierher. Dann von zu Hause los. Danach zu den Enkelkindern. Sodann zu sich selbst. Hiernach auf die Wanderung

von den Wanderun­gen.

Fur Jakob und Hannah

WER IST dein Sisyphus, o Stein, da. du immer wieder und immer wieder mir bald am Herzen verweilst, bald in der Zunge?

Bist du zusammen verdammt mit dem Frevler, dem Menschen? Er suchte Gnade und Treue, jedoch bei den Falschen.

Verla. den Versklavten, du Stein der Erkenntnis, halte nicht an, wenn du vom Berge heruntersaust. Geh weiter nach Suden, wo meine Kinder leben ins Unbewu.te,

leg dich ins Loch, in das sie sonst stapften, spring in die Mauer, wenn sie ein Haus bauten, da. es nicht wackelt wie ich, ihrem Verfolger und Peiniger roll in die Beine.

Wenn ihre Herzen im Jungsten Gericht gegen die Feder gewogen werden, wirf dich in die Schale als Gegengewicht, o Stein!

12.10.1999

das Licht zu beschreiben: die anderen halten nicht aus die wahre Helle.

06.11.1999

DIE WELT ist eins und mehrfach ungebrochen, eins Berg und Grab, eins Sterben und Geburt, am Pol erfrieren, am Aquator kochen, die Untiefe erforschen oder Furt.

Ob Wochen fahren hin oder Epochen, egal ob Freude waltet oder murrt, sich wandelt alles, atmet, tanzt und gurrt, eins uber allem – greift des Lebens Pochen.

Der Tod dagegen klopft fast zahm und zart. Lugt unverschamt die Kronung jener Art, da. schon im Keim dem Tod angeblich wich

das Leben? Doch – es gilt die Schrift des Seins: Es gibt die Liebe, und die Welt ist eins, – noch wenn ich tot bin, liebe ich stets dich.

01.12.1999 – 28.09.2000

Seine Kinder sind Schmerz, seine Enkel Erbarmung.

23.12.1999

an dem mein Name im Mund mehr nach innen leuchtete als nach au.en klang, da wurde ich.

04.01.2000

NICHT UNBEDINGT unvernunftig mu. sein, was die Vernunft ubersteigt, wie Liebe zum Beispiel und Treue.

Nur wird der Preis unvernunftig.

Der Preis ist das Leben. Verfallen der Schonheit, tragt es die Vernunft.

22.01.2000

mir Phantasie und Verirrungen wie die Verletzbarkeit.

Ohne sie ware die Wirklichkeit nicht wahrnehmbar, also nicht zu ertragen

und dann wirklich schlimm.

28.01.2000

entblattern sich Tage, bis dieses Leben als Rose vergluht.

Dann offnen sich eins nach dem anderen Tore, Tore der Nacht und Erkenntnis,

du Tor.

30.01.2000

 

 

im lichten Baum, an dem der Name in den Korper wachst

wie Opferrauch gen Himmel. Den Geruch begehren des Bettlers am Altar geweitete und geile Nustern.

Das fromme Ritual verfuhrt den Hungernden zum Diebstahl angesichts des Hochsten.

Gewesen und zerteilt wird ihm der Sinn und kummerlich die Tat. Der Priester la.t es zu.

Es werden satt der Bettler, der Priester gro.zugig, wahnsinnig der Chronist.

01.02.2000

geschwungene Brust, abgehobener Schenkel,

Einsetzungsopfer, Jude im Amt.

Opfer ist nur, was von den anderen

dargebracht wird und angenommen.

07.03.2000

Psalm

In der Mitte der Pessachwoche lest das Zeugnis Jezekiels, wie er der Auferstehung zusah. Personliche Ubung.

Wahrlich berichtete Josua: Der Jordan, das Wasser des Seins, teilte sich kurz vor dem Toten Meer, gegenuber von Jericho.

Die oberen Wasser, die Zukunft, stauten sich wie ein Damm. Die unteren flossen ins Tote Meer der Vergangenheit ab.

Wir sind in der Mitte, das Sein flie.t von der Zukunft in die Vergangenheit, in das Tote Meer.

Auf dem knirschenden Flu.bett stehen wir trockenen Fu.es mit dem Gesicht zur Geschichte und dem Rucken nach vorn.

29.05.2000

Psalm

Gott wohnt im Menschen, der Mensch sei ein Haus. Das Herz unterscheidet nicht, die Liebe ist blind, sie sieht das Hohere: auserwahlt hei.t geopfert.

Wenn Menschenopfer verboten, was ist dann die Liebe? Ist Liebe verboten? Liebe den Nachsten wie dich.

Nur mit dem Kopf findest du diesen Nachsten, um ihn zu lieben, und dich, wenn du dich selbst als Haus auserwahlst.

Du sollst nicht opfern, du sollst keinen Menschen opfern, auch nicht dich. Mach dich bewohnbar, Haus, mach geduldig dein Herz, aus Liebe, nicht aus Stein.

Die Mutter wird lachen. Gut, wenn die Mutter lacht, die Kinder sind nicht geopfert. Das Haus aus Stein fur die Gotzen. Fur Gott ist das Haus bewohnbar, wenn es aus Herz und Vernunft.

05.09.2000

Der Augapfel ernahrt sich von den gefressenen Blicken.

Als du deinen giftigen Blick auf mich unvorsichtig geworfen, ward mein Augapfel vergiftet auf dornige deine Schonheit.

Da schrumpfte mein Apfel zur Augenstachelbeere.

Sie weint nicht, sie trant nicht, nur bleibt sie trunken und stachelt, was ich gesehen seitdem.

03.10.2000

Psalm

In dem schrecklichen Raum, wo sich das Leben dem Letzten nahert, der Ahnung, in diesem Wort, das die Zeit abtreibt, begehre ich dich.

Ich rufe mein Leben und Leben des Lebens und Liebe, die Gier und den Segen zu Hilfe, die Quelle des Seins und des Wollens, den Willen, den balzenden Ruf, den gurrenden Sog, um das schreckliche Sein und den Tod selbst als Krafte zu nehmen zu lieben und dich zu erheben.

Du Wort, meine Muse, mein Sinn, das Erhabene, das ich begehre, das ich zum Lauten erwecke und Schellen, zum Klingen und Tonen, zum Reden, zum Leuchten, denn du bist die Helle, das Licht und das Leben,

das Wort.

26.11.2000

Kinder ersetzen die Hunde nicht.

Kauf dir einen Welpen, noch besser zwei.

Dann erkennst du mehr und fruher

uber Liebe und Freundschaft, Sorge und Mitgefuhl.

Vom Tode erfahrst du nicht durch den deiner Kinder

und bereitest dich vor und stirbst wie dein eigener Hund.

Andererseits bleibt in dir der unsterbliche Mensch.

23.06.2001

Was ist nun wahr uberhaupt? Nicht etwa die Zeit, das Verganglichkeitswesen, der Tod?

Mitnichten, selbstahnlicher Du, die Zeit wird vergehen wie alles. Die Wasser des Himmels versinken im Toten Meer, es bleibt nur Gewesenes.

Es ist unausrottbar. Die Zeit, wenn vergangen, kann nichts mehr angreifen.

So bleibst Du nicht wie Du bist, sondern wie ich Dich kennen lernte und lieben, das einzig unsterbliche, Sehnsucht, und das unvergangliche Wir.

30.11.2001 fur Gustav Obermair

Seit mehreren Monaten wohnen wir der offentlichen Obduktion bei

und wissen immer noch nicht, ob die Leiche tatsachlich tot sei?

05.12.2001

EIN VERDRANGTER Agypter. Judentum. Traumfantasie. Gefillter Fisch speit den Juden heraus. Dieser entdeckt die Zwangsneurose und schimpft sie Religion.

Der unbewusste Anspruch, am haufigsten doch unbewusst, selbst allmachtig zu sein, fuhrt zur Bescheidenheit oder

zur schlichten Einsicht: Ich bin kein Gott.

Nun aber doch! Ist es moglich? Na ja. Also, es gibt keinen Gott, solang es mich gibt.

Fur manche ist Gottlosigkeit die Rettung aus dem Wahn.

03.04.02

zwischen Gott und dem Volk.

Die Einsicht fliegt wie der Vogel der gelblichen Rauchwolke, den Horizont verdeckend. Hinter einem Flugel strahlt Sonne, hinter dem anderen Mond.

Nur langsam sickert ihr Licht durch den Vogel der Rauchwolke der leisen Eule entgegen, dem Vogel der Weisheit herab.

Auf machtigen Flugeln des Wollens fliegt die vermeintliche Eule und jagt ihre Beute Erkenntnis, die in der Dammerung gluht.

Der Tag wird der Nacht preisgegeben. Dann fangt die Weisheit Erkenntnis, wenn beide als giftiger Rauch steigen gen Himmel empor.

Dort sehen Sonne und Mond und die Geschichte den Ort der furchterlichen Begegnung zwischen Gott und dem Volk.

5.07.2002

dass Atheisten es leichter haben, sie fragen nicht: Wo warst Du, Gott, und wie konntest Du es ertragen, was da passierte?

O nein. Atheisten haben’s nicht leichter, sondern schwerer.

Denn sie mussen fragen: Wo warst Du, Mensch, als es geschah? Wie konntest Du es ertragen? Warum warst Du Tater?

Warum war ich der Tater, musste sich fragen der Atheist.

Warum war ich der Tater?

5.07.2002

Arinna-Kubaba, Du heilige Hebat, o Sonne, geh auf dem zartlichen Ton der Morgenrote entlang. Aus ockerfarbigem Lehm knete ich Deiner Fu.e Abdrucke des Wohlergehens, um aus den Spuren zu trinken und in den Stapfen zu weil’n.

Ein gottlicher Huter und Schutzer hebt mich gen Himmel, da werde ich Mensch. Wer ich sein werde, bin ich, was ich zu werden vermag, Mensch in gottlicher Hand.

Du helle, Du leuchtende Spenderin, Warme und Licht, Voltigeuse auf dem Panter der Nacht, Reiterin auf dem Dunklen mit funkelndem kalten Gestirn. Aus unermesslicher Tiefe nimm Du mich in den Himmel!

Im Himmel werde ich Mensch, im Himmel werde ich Dein.

04.08.02

Der Heitere ist Meister seiner Seele, er spielt und freut sich uber frohes Spiel. Nicht Trubsal noch des Schmerzes steile Welle, kann ihm verderben, dass er leben will.

Der lichte Quell, des reinen Lachens Helle, der letzten Apostille hoher Stil, der Grenzwert seiner selbst geht ins Exil, wenn er zu Ende trinkt die Lebensschnelle.

Sein Grab ist Grenzstein – Grenzen flie.en hin, sie ordnen neu der alten Lehre Gilbe, die ich begehre und die ich verehre.

Den Reim verliert des Lebens letzte Silbe, und kommt dem Tod behende in die Quere. Der Name leuchtet, wortwarts steigt der Sinn.

26.09.2002

Hier und dort, wo wir sind, bete zu Gott, Er ist da.

Die Verlockungen des Ubernaturlichen tauschen das Greifbare vor.

Nicht nur das Netz muss starker sein als die Beute, auch der Kahn leichter als seine Last.

Was nicht sein kann, nicht geschah!

Die Zeichen kommen bekannt vor, aber die Sprache lasst sich nicht entziffern.

Je gro.er die Not desto kleiner und weniger ist das, was zahlt.

Es wollen Vorurteile bestatigt und Erwartungen erfullt werden.

Welche Philosophie einer treibt, hangt davon ab, was er fur ein Mensch, welche Gedichte man schreibt, hangt davon ab, was er ist.

Das Leben ist Licht und das Sterben. Das Dunkel ist Mord und Selbstmord.

Wer nichts mehr zu fischen und sammeln hat, der suche sich einen zahlenden Passagier.

22.05.2003

WER NICHT begehrt, der lebt verkehrt. Und umgekehrt.

Und umgekehrt: Der lebt verkehrt, wer nicht begehrt.

Wer nicht begehrt.

26.10.2002

 

   
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Шапиро Борис (Барух) Израилевич родился 21 апреля 1944 года в Москве. Окончил физический факультет МГУ (1968). Женившись на немке, эмигрировал (декабрь 1975) в ФРГ, где защитил докторскую диссертацию по физике в Тюбингенском университете (1979). В 1981–1987 годах работал в Регенсбургском университете, занимаясь исследованиями в области теоретической физики и математической динамики языка, затем был начальником теоретического отдела в Институте медицинских и естественно-научных исследований в Ройтлингене, директором координационного штаба по научной и технологической кооперации Германии со странами СНГ.

В 1964–1965 годах создал на физфаке МГУ поэтический семинар «Кленовый лист», участники которого выпускали настенные отчеты в стихах, устраивали чтения, дважды (1964 и 1965) организовали поэтические фестивали, пытались создать поэтический театр. В Регенсбурге стал организатором «Регенсбургских поэтических чтений» (1982–1986) – прошло 29 поэтических представлений с немецкоязычными лириками, переводчиками и литературоведами из Германии, Франции, Австрии и Швейцарии. В 1990 году создал немецкое общество WTK (Wissenschaft-Technologie-Kultur e. V.), которое поддерживает литераторов, художников, устраивает чтения, выставки, публикует поэтические сборники, проводит семинары и конференции, организует научную деятельность (прежде всего для изучения ментальности), деньги на это общество пытается зарабатывать с помощью трансфера технологий из науки в промышленность. Первая книга стихов Шапиро вышла на немецком языке: Metamorphosenkorn (Tubingen, 1981). Его русские стихи опубликованы в сборниках: Соло на флейте (Мюнхен, 1984); то же (СПб.: Петрополь, 1991); Две луны (М.: Ной, 1995), Предрассудок (СПб: Алетейя, 2008); Тринадцать: Поэмы и эссе о поэзии (СПб: Алетейя, 2008), включены в антологию «Освобожденный Улисс».(М.: НЛО, 2004). По оценке Данилы Давыдова, «Борис Шапиро работает на столкновении двух вроде бы сильно расходящихся традиций: лирической пронзительной простоты „парижской ноты“ и лианозовского конкретизма» («Книжное обозрение», 2008, № 12). Шапиро – член Европейского Физического общества (European Physical Society, EPS), Немецкого Физического общества (Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V., DPG), Немецкого общества языковедения (Deutsche Gesellschaft fur Sprachwissenschaften e. V., DGfS); Международного ПЕН-клуба, Союза литераторов России (1991). Он отмечен немецкими литературными премиями – фонда искусств Плаас (1984), Международного ПЕН-клуба (1998), Гильдии искусств Германии (1999), фонда К. Аденауэра (2000).

 

   
     

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